Wärmeinitiative Schweiz – CO2-neutral heizen

    Eine breit angelegte Studie der Wärme Initiative Schweiz (www.waermeinitiative.ch) belegt die Erreichbarkeit der Ziele des Pariser-Abkommens für den Wärmesektor der Schweiz: Ambitiös aber erreichbar sind die Halbierung der CO2-Emissionen bis 2030 und die Absenkung auf Netto-Null bis 2050.

    (Bild: Holzenergie Schweiz) Energieholz: Wichtige Säule einer klimafreundlichen Schweizer Wärmeversorgung.

    Immer noch sind Heizöl und Erdgas mit einem Anteil von 80 Prozent die wichtigsten Energieträger für die Schweizer Wärmeproduktion. Die Wärmeerzeugung benötigt gut die Hälfte der in der Schweiz verbrauchten Endenergie. Das freut die Scheichs, Diktatoren und Oligarchen. Und bringt unsere Gletscher zum Schmelzen. Nur 20 Prozent der Wärme stammen aus erneuerbaren Energien, wobei Holz mit 11 Prozent die wichtigste Rolle spielt.

    Wichtige Akteure der Wirtschaft und Wissenschaft haben sich zur Wärmeinitiative Schweiz zusammengeschlossen, weil sie die klimaschädliche Vormacht der fossilen Energien im Wärmebereich nicht mehr länger hinnehmen wollen. Sie sind überzeugt, bis 2050 den Wärme- und Kältesektor komplett erneuerbar und CO2-neutral gestalten zu können. Dabei spielen Holz, Solarenergie, Umweltwärme und übrige Biomasse die tragenden Rollen.

    Zum Glück ist die Auswahl an erneuerbaren Energien gross. Keiner für sich alleine vermag den gesamten Bedarf an Wärmeenergie zu decken, zusammen aber haben sie ein Potential, das weit über den Bedarf hinausgeht. Somit kann jeder Energieträger dort eingesetzt werden, wo er sich am besten eignet und am wirtschaftlichsten ist. Holzenergie beispielsweise ist besonders stark im ländlichen Raum und in Ortschaften, wo mehrere Gebäude mit hohem Energiebedarf – zum Beispiel Schwimmbäder, Hotels oder Spitäler – nahe beieinanderstehen. Ob als Zentralheizung für einzelne Gebäude oder als Heizzentrale für ein Nahwärmenetz: Holz aus dem Schweizer Wald ist eine nachhaltig verfügbare, lokale und regionale Energiequelle.

    Neben der intensiveren Nutzung erneuerbarer Energien will die Wärme Initiative Schweiz auch den Energieverbrauch der Gebäude senken. Dies in Abstimmung mit den Programmen und Massnahmen der öffentlichen und privaten GebäudebesitzerInnen. Als Zielwert fassen die Akteure eine Absenkung um rund 40 Prozent pro Quadratmeter Energiebezugsfläche bis 2050 ins Auge. Ein Teil des Minderverbrauchs wird durch neuerstellte Gebäude wieder aufgebraucht. Unter dem Strich will die Wärmeinitiative Schweiz den gesamten Wärmeenergieverbrauch des wachsenden Gebäudebestandes bis 2050 um zehn bis zwanzig Prozent absenken.

    Eine umfangreiche Machbarkeitsstudie zeigt auf, wie die Ziele zu erreichen sind. Die Lösung liegt in einer geschickten Kombination aus Anreizen und Vorschriften. Mit einer teilweisen Verwendung der Erträge aus der sukzessive steigenden CO2-Abgabe für griffige Förderprogramme (z.B. finanzielle Anreize für Bauherrschaften) sowie gleichzeitig verfügten Vorschriften (z.B. für den maximal zulässigen Verbrauch pro Energiebezugsfläche) lassen sich die Anteile der erneuerbaren Energien sowie die Energieeffizienz gezielt steigern.

    Die Wirtschaft der erneuerbaren Energien ist bereit für den Umbau. Wenn dieser 2020 startet, bleibt genügend Zeit für die sozialverträgliche und geordnete Umsetzung. Gratis ist eine klimaverträgliche Wärmeversorgung unseres Landes nicht zu haben. Eine ungebremste Klimaerwärmung verursacht aber mit Sicherheit noch viel höhere Kosten und gesellschaftliche Disruptionen, die mit unseren gewohnten Handlungsmassstäben nicht mehr zu bewältigen sind.

    pd


    Wärmeinitiative Schweiz WIS

    Die WIS wird von folgenden Akteuren getragen: Suissetec, Holzenergie Schweiz, Swissolar, Verband Fernwärme Schweiz, Geothermie-Schweiz, Gebäudehülle Schweiz, BKW AEK AG, Forum Energiespeicher Schweiz, SIA, infrawatt, Swisspower. Zahlreiche Hochschulen wie die ETH Zürich, die Universitäten von Genf und Basel, Fachhochschulen, namhafte Firmen sowie Verbände unterstützen die WIS. Die Schweizerische Agentur für erneuerbaren Energien und Energieeffizienz AEE führt die WIS-Geschäftsstelle.

    www.waermeinitiative.ch


    Über Holzenergie Schweiz

    Der Branchenverband Holzenergie Schweiz betreibt seit 1979 einen professionellen Informations- und Beratungsdienst und setzt sich bei Behörden und Entscheidungsträgern für eine vermehrte Nutzung der «Wärme aus dem Wald» ein.

    www.holzenergie.ch

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